Anlässlich der Wieder-Eröffnung des 2012 durch einen Brand zerstörte Tanzhaus Zürich treffen die Choreografin Lea Moro und Alberto Veiga, Architekt des Tanzhaus Ersatzneubaus, aufeinander. Während Alberto Veiga mit seinen architektonischen Gebilden zeitüberdauernde Monumente erschafft, sind die choreografischen Produktionen von Lea Moro stets von flüchtigem Charakter. Zwar lassen sich Tanzproduktionen dokumentieren, die eigentliche Rezeption findet aber in der Unmittelbarkeit der Aufführungssituation statt. Möglicherweise gibt es dennoch Parallelen in ihrem architektonischen und choreografischen Arbeiten und Denken.
Welchen Prozessen, Rhythmen und Logiken folgen ihre jeweiligen Tätigkeiten? Wo und wie äußert sich ihre Kreativität? Was heißt es für ihn als Architekten und für sie als Choreografin im eigentlichen aber auch im übertragenen Sinn, Pläne bzw. Entwürfe zu machen – auf persönlicher wie beruflicher Ebene? Wie gehen die Beiden in ihrem Arbeits- und Lebensalltag mit der Abwesenheit von Planungssicherheit, der Ungewissheit von Zukunft und dem permanenten Erfolgs- und Leistungsdruck um? Welche Rituale oder Routinen geben ihnen im Leben Sicherheit und Stabilität? Und welche Erholungs- und Rückzugsorte erschließen sie sich?
Bei ihrem Aufeinandertreffen im Tanzhaus Zürich führen Lea Moro und Alberto Veiga ihren im September 2018 in Barcelona begonnen Dialog im Beisein der Zuschauer*innen weiter. Aus verdichtetem Material von Erinnerungen, Video- und Tonspuren sowie innerhalb eines eigenen ‹Scores› formt sich der Sketch
– die Skizze – als ein Entwurf ihres temporären Zusammenseins.